Die demographische Entwicklung muss ebenso wie die derzeit niedrige jährliche Geburtenrate beobachtet werden. Kommunale Einrichtungen wie Kinderhäuser und Grundschule benötigen eine bestimmte Auslastung, um wirtschaftlich tragbar zu sein. Wir werden uns dafür einsetzen, dass nach Bedarf Maßnahmen ergriffen werden, um einen Zuzug von Familien mit Kindern zu fördern. Eine mögliche Maßnahme ist das sogenannte „Familienmodell“: Bei der Vergabe der Bauplätze, die in kommunaler Hand sind, kann mit Hilfe eines Punktesystems der Verkauf des Baulandes an Familien nach dem Bedarf der Kommune gesteuert werden.
Durch Generationenwechsel werden immer wieder bestehende Häuser von jungen Familien übernommen. Wir unterstützen aber auch aktiv die Nachverdichtung in Uttenreuth und Weiher, z.B. durch Zustimmung bei entsprechenden Bauanträgen. Im Bereich Schlesische Straße/Danziger Straße wurde inzwischen der Bebauungsplan überarbeitet und geändert, so dass eine maßvolle Nachverdichtung jetzt möglich ist. Die Verträglichkeit mit dem allgemeinen Ortsbild haben wir dabei ganzheitlich vor Augen.
Nur wenn das Angebot an Altbestand und Nachverdichtung nicht ausreicht, soll neues Bauland ausgewiesen werden. Dazu hat der Gemeinderat im Mai 2015 einen Beschluss, der 2003 auf Initiative der Unabhängigen zustande kam, bestätigt: „Der Gemeinderat Uttenreuth wird grundsätzlich nur Flächen zu Wohnbauland entwickeln, die in Gemeindeeigentum sind.“ Dadurch hat der Gemeinderat mehr Einflussmöglichkeiten auf die Art der Bebauung. Wir sind der Meinung, dass in einem Bebauungsplan für ein neues Baugebiet nicht nur Einfamilienhäuser, sondern auch Mehrfamilienhäuser geplant werden sollen.
Wir engagieren uns für den Bau von seniorengerechten Wohnungen, wahlweise zur Miete oder als Eigentum. Diese sollen zentrumsnah sein und in unterschiedlicher Größe geplant werden. Durch dieses Angebot können Senioren, denen ihr bisheriges Haus zu groß wird, in eine Wohnung ziehen und dabei ihr gewohntes Umfeld behalten. Um bei der Planung des Projektes (Auswahl des Bauträgers, Ausstattung, Preis und Vergabe der Wohnungen) mitsprechen zu können, muss die Gemeinde ein passendes Grundstück in Aussicht stellen. Bürgermeister Ruth hat bei einigen geeigneten Grundstücken bereits Gespräche über einen möglichen Erwerb mit den Eigentümern geführt, weitere Verhandlungen sind allerdings noch notwendig. Im Zusammenhang mit dem Bau einer seniorengerechten Wohnanlage kann ein Bürgercafe verwirklicht werden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass geeignete Räume eingeplant werden und ein möglicher Betreiber gefunden wird – ein ehrenamtliches Engagement wird von uns ausdrücklich unterstützt. Auch die Ausführung als Mehrgenerationenhaus kann für Senioren und Familien eine sehr attraktive Lösung sein.
Ein Gesamtkonzept wurde 2014 bereits erarbeitet. Im Juni 2015 wurde eine neue Machbarkeitsstudie angefertigt, die eine förderfähige Möglichkeit eines Hochwasserschutzes außerhalb der Ortschaften aufzeigt. Nach dem bisherigen Gutachten war es völlig ausgeschlossen für eine solche Lösung Zuschüsse zu bekommen. Nun wird eine genaue Ausarbeitung angefertigt, die dann auf Förderfähigkeit geprüft wird. Da es immer öfter zu Starkregen-Ereignissen kommt, ist für uns Unabhängige das Thema Hochwasserschutz sehr wichtig. Der Gemeinderat ist deshalb aktuell mit diesem Thema beschäftigt.
Wir engagieren uns dafür, dass der alte Ortskern in seinem Erscheinungsbild erhalten bleibt. Dies ist bei Neubauten oder Umbauten rund um das Zentrum besonders zu beachten.
Wir setzen uns dafür ein, dass bei Immobilien, Einrichtungen und Infrastruktur mögliche Synergien innerhalb der Gemeinde und zwischen den Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft geprüft werden. Zum Beispiel wäre eine gemeinsame Feuerwehr an einem Standort wünschenswert – hier sind aber u.a. noch gesetzliche Anpassungen des Freistaates Bayern notwendig.