Verkehr
Stand November 2019
Vorfahrt für attraktiven Nahverkehr im Erlanger Osten
Ein attraktiver ÖPNV lockt Autofahrer von der Straße.
Je mehr Pendler für den Weg zur Arbeit den öffentlichen Nahverkehr nutzen, desto stärker werden die Anwohner an der Staatsstraße vom Autoverkehr entlastet. Unser Bussystem wurde in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Seit Dezember 2018 gibt es zusätzlich zur Linie 209, die werktags im 15-Minutentakt fährt, die Eilbuslinie 209E und die Linie 210 (von/nach Heroldsberg). Das Bussystem ist „optimiert“ (Aussage VGN Nürnberg) und große Verbesserungen sind nicht mehr möglich. Dennoch haben wir Unabhängige einige Vorschläge, die den Busverkehr noch attraktiver machen würden:
- Die Linie 280, die derzeit am Busbahnhof Buckenhof/Spardorf endet, soll bis Neunkirchen verlängert werden. Mit dieser Linie könnten Pendler direkt zum Uni-Südgelände und zum neuen Siemens-Campus fahren.
- Das „365-Euro-Ticket“, das z.B. in Wien für enorme Fahrgastzuwächse gesorgt hat, soll schnellstmöglich beim VGN für alle Fahrgäste eingeführt werden. Dazu sind allerdings höhere Zuschüsse vom Land Bayern an den Verkehrsverbund nötig, um die geringeren Fahrpreis-Einnahmen auszugleichen.
- Wo es der Straßenraum zulässt, sollen noch mehr Busspuren für eine ungehinderte Fahrt sorgen. Alternativ ist eine signaltechnische Bevorrechtigung der Busse (Pförtnerampel wie z.B. an der Polizei in Uttenreuth) möglich.
Der Autoverkehr durch Uttenreuth muss weniger werden!
Pendler brauchen echte Alternativen für den täglichen Weg zur Arbeit.
Wir wollen alle mobil sein. Wir Unabhängige glauben, dass die Mobilität der Zukunft anders aussehen wird als heute. Die für den Klimaschutz notwendige Verkehrswende wird dazu führen, dass mehr Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV unterwegs sein werden. Die Optimierungsmöglichkeiten unseres Bussystems sind aber ziemlich ausgereizt. Trotz eines dichten Taktes und moderner Busse fahren täglich viele Pendler – jeder alleine in seinem Auto – durch Uttenreuth. Aus Erfahrungen in anderen Städten weiß man, dass Autofahrer Straßenbahnen eher nutzen als Busse – auch wenn Busse dieselbe Strecke fahren. Straßenbahnen erzeugen aufgrund ihrer ruhigen Fahrweise, des besseren Platzangebots und der höheren Geschwindigkeit den sogenannten „Schienenbonus“.
Im Dezember 2016 wurde die Straßenbahnlinie 4 von Thon nach Am Wegfeld verlängert. In diesem Zusammenhang wurden im Busnetz im Nürnberger Norden zahlreiche Linien angepasst, verlängert und neu geordnet. Nach einem Jahr Betrieb wurde seitens der VAG eine erste Bilanz gezogen (alle Zahlen sind Werte aus der Herbstzählung 2017 und beziehen sich auf einen Werktag mit Schule):
Zwischen Thon und Cuxhavener Str. verkehrten 2016 in den Bussen durchschnittlich 6.200 Fahrgäste pro Werktag. Die neue Straßenbahn erreichte im selben Abschnitt 2017 einen Wert von 8.650 Fahrgästen – eine Steigerung um ca. 40%. Auf der gesamten Neubaustrecke verkehren je nach Querschnitt zwischen 6.250 und 8.650 Fahrgäste. Im Gutachten zur standardisierten Bewertung wurden Querschnittsbelastungen je nach Abschnitt zwischen 4.100 und 7.500 Fahrgästen prognostiziert. Hier wurden die Erwartungen zum damaligen Zeitpunkt bereits mehr als erfüllt. (Informationen des VGN Nürnberg)
Deshalb ist die Stadtumlandbahn (STUB) für uns eine denkbare und vielversprechende Möglichkeit, noch mehr Menschen raus aus den Autos und rein in den ÖPNV zu bekommen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Ostast der StUB bis mindestens Neunkirchen/Brand geplant wird und zuschussfähig ist.
Ein 365-Euro-Ticket für den VGN in der Metropolregion Nürnberg
Günstiger Nahverkehr für alle, auch für Berufspendler, nicht nur für Schüler und Auszubildende.
Die Bayerische Landesregierung hat 2018 im Koalitionsvertrag vereinbart, für den Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen ein 365-Euro-Ticket einführen zu wollen. Als ersten Schritt wird es dieses Ticket für Schüler und Auszubildende ab 2020 geben. In der Stadt Wien, wo das 365-Euro-Ticket 2012 eingeführt wurde, sind die Fahrgastzahlen seither stark gestiegen.
Wiener Öffi-Netz mit europaweit bestem Preis-Leistungsverhältnis
Seit der Einführung der 365-Euro-Jahreskarte im Jahr 2012 stiegen sowohl die Verkaufs- als auch die Fahrgastzahlen stark an. Mittlerweile nutzen rund 760.000 KundInnen die Jahreskarte um einen Euro pro Tag und damit doppelt so viele als zum Zeitpunkt der Preissenkung. Der Preis der 365-Euro-Jahreskarte bleibt nach dem 1.1.2018 gleich…
(Pressemitteilung der Wiener Verkehrsbetriebe vom 7.11.2017)
Auch bei uns werden mehr Bürger den ÖPNV nutzen, wenn das Ticket günstiger wird. Spätestens dann wird deutlich werden, dass unser Bussystem ausgereizt ist. Bereits jetzt fahren morgens zum Teil Gelenkbusse im Minutentakt. Noch mehr Busse zur Hauptverkehrszeit sind kaum denkbar. Ein anderes, leistungsfähigeres Verkehrsmittel kann hier für uns die Lösung sein – die Stadt-Umland-Bahn.
StUB – bewährte Elektromobilität
Von Neunkirchen/Brand und darüber hinaus zügig und komfortabel nach Erlangen.
Klimaschutz ist in aller Munde und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Straßenbahn als erprobte Elektromobilität kann hierzu einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und damit zum Klimaschutz leisten. Seit dem letzten Bürgerentscheid zum Ostast der StUB haben sich die Bedingungen für eine Straßenbahn wesentlich verbessert.
Pressemitteilung „Umweltminister Glauber informiert sich über die Initiative LIBOS“.
Vierzehn Bürgermeister entlang der möglichen StUB- Strecke bis Eckental konnten erreichen, dass eine neuerliche Bewertung des StUB-Ostastes vorgenommen wird. Im Herbst/Winter 2019 ist mit einem Ergebnis zu rechnen. Wir Unabhängige meinen, dass eine StUB, wenn sie technisch machbar und förderfähig ist, sowie in der ersten Ausbaustufe mindestens bis Neunkirchen/Brand geplant wird, eine zukunftsfähige und nachhaltige Form der Mobilität darstellt. Sie kann, wie in anderen Städten auch, eine echte Alternative für Pendler sein, die derzeit noch das Auto nutzen.
FahrRad Uttenreuth
Auf einem durchgehenden Fahrradweg sicher durch ganz Uttenreuth.
Seit 2017 ist die Gemeinde Uttenreuth Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK). Gemeinderätin Esther Schuck ist zur Nahmobilitätsbeauftragten ernannt worden. Ihr Ziel ist es, Uttenreuth und Weiher nach und nach fahrradfreundlicher zu machen, aber auch für die Fußgänger Verbesserungen zu erreichen. Mit dem neuen Geh- und Radweg auf der Nordseite der Staatsstraße in Weiher konnte schon ein Teil eines zukünftig durchgehenden Fahrradweges Richtung Erlangen geschaffen werden.
Die Planungen für die Sanierung der Staatsstraße in Uttenreuth laufen derzeit und es wird nicht einfach werden, die Wünsche aller Verkehrsteilnehmer unter einen Hut zu bekommen. Wichtig ist uns Unabhängigen, dass wir zukünftig Radfahrern einen klar ersichtlichen und sicheren Weg durch Uttenreuth anbieten können. Eine zuverlässige und logische Markierung der Radwege ist Bestandteil einer fahrradfreundlichen Infrastruktur. Gemeinsam mit dem Landkreis Erlangen-Höchstadt konnten bereits einige neue Wegweiser angebracht werden.
Für langsame Radfahrer und Fußgänger möchten wir langfristig eine zur Staatsstraße parallele Achse aufbauen. Innerorts sollen vermehrt gute Radabstellbügel in der Nähe von Geschäften und Arztpraxen aufgebaut werden. Ein Anfang wird demnächst bei den Arztpraxen an der Marloffsteiner Straße gemacht.
E-Bikes erhöhen die Reichweite
Eine autofreie Ost-West-Achse von Eschenau nach Erlangen wird möglich!
Durch die weitere Verbreitung von E-Bikes fahren immer mehr Bürger auch längere Strecken mit dem Rad zur Arbeit. Der Weg von Neunkirchen zum Uni-Südgelände oder zu den Siemens-Standorten ist auch für Pendler aus Neunkirchen mit einem E-Bike leicht zu bewältigen – wenn es gute Wege dorthin gibt. Esther Schuck setzt sich aktuell dafür ein, dass der Radweg entlang des Reichswaldrandes, von der Kalchreuther Straße bis zum Obi-Kreisel, für Alltags-Radfahrer verbessert wird. Ein erstes Gespräch mit den zuständigen Behörden, den angrenzenden Kommunen und den Bayerischen Staatsforsten hat im Juli 2019 stattgefunden.
Im Jahr 2020 soll das noch fehlende Stück des Radweges entlang der Mühlenstraße (von der Minderleinsmühle bis zur Kalchreuther Straße) gebaut werden. Dann gibt es eine autofreie Ost-West-Achse von Eschenau nach Erlangen, die zwar kein Radschnellweg ist, aber eine landschaftlich schöne Alternative zu den Wegen an der Staatsstraße.
Auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt will fahrradfreundlicher werden und hat das Planungsbüro Topplan beauftragt, gemeinsam mit den Kommunen ein Radverkehrskonzept zu entwickeln. Darin sollen alle wichtigen Alltagsradwege erfasst und Qualitätskriterien definiert werden. Die Umsetzung des Konzepts ist dann ab 2021 geplant.
Fußgänger brauchen Platz
Fußwege – breit genug auch für Kinderwagen oder Rollator.
Auf dem Gehweg entlang des Ärztehauses in der Marloffsteiner Straße wird auf Anregung der Nahmobilitätsbeauftragten Esther Schuck demnächst eine neue Markierungslinie aufgebracht. Sie soll dafür sorgen, dass zukünftig mindestens 1,50 Meter für Fußgänger freigehalten werden. Langfristig soll das Gehweg-Parken im Zentrum von Uttenreuth auf ein Minimum reduziert werden, damit Fußgänger mit Kinderwagen oder Rollatoren sich bequem und sicher bewegen können. Wir Unabhängige meinen, dass es genügend Parkplätze in Laufnähe von Ärzten und Geschäften gibt. Ein attraktiver Ort lebt davon, dass Leben im öffentlichen Raum stattfinden kann. Dazu muss es genügend Platz für Fußgänger geben, Sitzbänke und Grünflächen.
Autos brauchen auch Platz …
… mehr als alle anderen Verkehrsteilnehmer zusammen. Es ist Zeit, dass Autos ein wenig zurückstehen.
Durchschnittlich steht ein Auto 23 Stunden am Tag – es ist also mehr ein Steh- als ein Fahrzeug. Bei der Planung des Geländes südlich St. Kunigunde neben dem Rathaus werden wir Unabhängige uns dafür einsetzen, dass die notwendigen Stellplätze nicht einzeln und ebenerdig gebaut werden. Vielmehr sollen die Fahrzeuge in einer Quartiersgarage flächensparend abgestellt werden. Dadurch kann das Baugebiet möglichst autoarm konzipiert werden, mit mehr Platz für seine Bewohner, für spielende Kinder, Radfahrer und Fußgänger.
Wer nicht aufs Auto verzichten kann, dem wollen wir den Umstieg auf Elektromobilität erleichtern. Bei Neubauten sollen alle Parkplätze mit Leerrohren so vorbereitet werden, dass am Arbeitsplatz und auch für Mieter eine Lademöglichkeit unkompliziert nachgerüstet werden kann.
Nutzen statt Besitzen – Car-sharing
Die Anschaffung eines Zweitwagens kann man sich sparen.
Mehr und mehr setzt sich der Gedanke durch, dass Mobilität nicht gleichzusetzen ist mit dem Besitz eines Autos. Car-sharing kann durchaus eine Alternative sein. Seit 2015 können Uttenreuther Bürger als „passive Mitglieder“ die Elektroautos der Gemeinden Uttenreuth, Buckenhof und Spardorf kostengünstig nutzen.
Wir Unabhängige möchten bei größeren Mehrfamilienhäusern die Möglichkeit eröffnen, Stellplätze durch ein Car-Sharing Angebot abzugelten. E-Mobil Ladestationen sollten bei neuen größeren Bauprojekten vorgeschrieben werden. Wir werden uns für eine entsprechende Anpassung der kommunalen Stellplatzverordnung einsetzen.